Der französische Komponist Jules Massenet wurde, bis zu seiner Aufnahme am Pariser Konservatoirum im Alter von 11 Jahren, von seiner musikalischen Mutter unterrichtet. Zu Studienzeiten war dann das Geld knapp und Massenet hielt sich finanziell zunächst damit über Wasser, indem er im Theater das Triangel spielte. Später war er dreimal die Woche als Trommler am Théâtre-Lyrique tätig. So erwarb er sich ganz nebenbei in der Praxis fundamentale Grundkenntnisse bezüglich der Instrumentation eines Orchesters und entwickelte so ein lebenslanges Gespür für wirksame Theatermusik.

Massenets romantische Oper „Thaĩs“ wurde 1894 in Paris uraufgeführt. Die Geschichte spielt in Theben, Ägypten, wo Thaĩs, eine wunderschöne Kurtisane, die Geschicke der Stadt Alexandria durch den wirkungsvollen Einsatz ihrer Anziehungskraft nicht unerheblich mit beeinflusst. In der berühmten Méditation –ursprünglich ein Violin-Solo, das von einem kleinen Orchester und 2 Harfen begleitet wird- beschreibt Massenet auf lebendige Weise die Kunst der Verführung, mit der Thaĩs ihre Freier betört. Die Solo-Flöte spielt in diesem Arrangement eine herausragende Rolle.